Vorhang auf, Manege frei
Vorhang auf, Manege frei: Die Städtische Schule für Musik und darstellende Kunst organisiert in Kooperation mit der Carl-Netter-Realschule in diesem Jahr das Projekt „Musical Zirkus 2.0“. Dieses besondere Großprojekt, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen seines Programms „Kultur macht stark“ mit rund 22.000 Euro unterstützt, ist auch unter Corona-Vorgaben durchführbar. „Gerade in solch einer ungewissen Zeit wollen wir gemeinsam mit der Carl-Netter-Realschule und weiteren Vereinen unseren Kindern und Jugendlichen etwas Besonderes bieten“, betont Musikschulleiter Bernhard Löffler.
Zunächst wird das komplette Musical in unterschiedliche Projekte unterteilt. Die Teilnehmer spezialisieren sich in verschiedenen Kursen wie Chor, Band, Tanz, Zirkus, Schauspiel und Bühnenbild, anschließend münden die Ergebnisse der Gruppen in einer gemeinsamen großen Aufführung. „Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist es, dass Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund beziehungsweise aus sozialschwächeren Familien kostenlos an den einzelnen Modulen teilnehmen können“, teilt Bernhard Löffler mit.
Während Teilergebnisse je nach Corona-Situation auch schon im Laufe des Jahres in verschiedenen Formaten präsentiert werden können, soll das Gesamtwerk dann zu Beginn des kommenden Jahres auf der Bühne zu sehen sein. „Ein besonderer Fokus wird bei dem Projekt auf die Förderung der Kinder und Jugendlichen gelegt. Es soll zu keinem Zeitpunkt das Gefühl der Überforderung entstehen“, macht Löffler deutlich.
In einem Kompositions-Workshop entwickeln die Teilnehmer zunächst aus der Vorlage „Circus Allegro“ des Komponisten Peter Schindler „eine eigene Bühler Fassung“, erklärt der Musikschulleiter. Im Chor-Projekt werden die Lieder auswendig gelernt und mit einer gezielten Stimmbildung geübt. Im Band-Projekt erlernen die Instrumentalisten die Musical-Songs, die an den Kenntnisstand der Jugendlichen angepasst werden, in einer wöchentlich stattfindenden Ensembleprobe. Im Tanz-Projekt wird eine Auswahl der Stücke des Musicals choreografiert, getanzt und mit gezielten Tanzübungen trainiert.
Artistik und Clown-Einlagen stehen beim Zirkus-Projekt auf dem Programm. Nach einer Einführung in die Grundlagen des Zirkus erfolgt die Vermittlung des Inhalts nach didaktischen Erkenntnissen der Zirkuspädagogik. Im Schauspiel- und Stimmtraining-Projekt werden die Inhalte erarbeitet, die Schauspielmöglichkeiten erörtert und ausprobiert. Im Bühnenbild-Digital-Projekt erstellen die Teilnehmer mit digitaler Software die Bühnenbilder des Musicals. Die einzelnen Szenen werden nach und nach abgespeichert, bis das komplette Programm durchinszeniert ist – dies erfolgt nach neuesten digitalen Erkenntnissen aus der Event-Branche.
Das Projekt „Musical Zirkus 2.0“ ist so angelegt, dass es auch nach der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg durchgeführt werden kann. Sämtliche Proben und Workshops finden beispielsweise in Räumen statt, die nach den geltenden Hygiene-Vorschriften ausgestattet sind und auch entsprechende Abstände ermöglichen. Für alle Formate sind Hygienekonzepte vorhanden, die der Verordnung für Kunst- und Musikschulen beziehungsweise allgemeinbildender Schulen des Landes Baden-Württemberg entsprechen. Einzelne Module können auch ausschließlich digital vermittelt werden.
Schulleiter Steffen Faller sieht in den Modulen eine optimale Anlehnung an die Profile der Carl-Netter-Realschule. So sei die Mint-Abteilung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) bei der digitalen Umsetzung der Bühnenbild-AG gefragt. Und das ohnehin ausgedehnte Musik-Profil werde gleichfalls nochmals gestärkt. Bei dem Projekt sind insbesondere die Schüler der Carl-Netter-Realschule und der Städtischen Schule für Musik und darstellende Kunst angesprochen. Es werden aber auch unter anderem Musikvereine angeschrieben, deren jugendliche Mitglieder ebenfalls willkommen sind, daran teilzunehmen.
Musik- und Realschule beginnen das vom Bund geförderte Projekt „Musical Zirkus 2.0“: Musikschulleiter Bernhard Löffler und Schulleiter der Carl-Netter-Realschule Steffen Faller.