Innerhalb der Stadtverwaltung ist die Abteilung Forst dem Fachbereich Finanzen – Beteiligungen – Liegenschaften zugeordnet. Der Stadtwald Bühl ist in drei Dienstbezirke unterteilt – die Forstreviere, in denen die den Stadtwald betreffenden Planungen und Konzepte umgesetzt werden. Unter der Leitung der zuständigen Revierförster Martin Damm (Revier Großer Wald), Manfred Ruf (Revier Omerskopf) und Helena Bauer (Revier Auewald) sorgen Teams ausgebildeter Forstwirte für die Pflege des Waldes, der Biotope und Erholungseinrichtungen.
Der Stadtwald erstreckt sich von der Rheinebene bis zu den Schwarzwaldhöhen am Hochkopf auf insgesamt 2500 Hektar. Hinzu kommt kleinstparzellierter Privatwald (zirka 300 Hektar), für den der städtische Forstbetrieb kostenlose Privatwaldberatung und Betreuung anbietet.
Die Bewirtschaftung des Waldes erfolgt entsprechend den Vorgaben für PEFC-zertifizierte Betriebe unter Einsatz der eigenen Waldarbeiter und besonders geprüfter Forstunternehmer. Neben hohen forsttechnischen und sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllen die eingesetzten Unternehmer auch alle Anforderungen hinsichtlich des Umweltschutzes und der sozialen Standards.
Rund um die Falkenfelsen hat die Stadt Bühl 2016 damit begonnen, ein sogenanntes naturschutzrechtliches Ökokonto aufzubauen. Hierfür werden geeignete naturschutzfachliche Aufwertungsmaßnahmen umgesetzt. Eine Fläche von 77 934 Quadratmetern wird nach naturschutzfachlichen Kriterien aufgewertet, die zu einem späteren Zeitpunkt als Kompensation für einen Eingriff in die Natur dienen kann – beispielsweise für die Ausweisung eines Gewerbegebiets.
Zur Erreichung und Aufrechterhaltung des angestrebten Waldarbeiterstammes werden Forstwirte in einer selbständigen Ausbildungsgruppe durch einen Forstwirtschaftsmeister ausgebildet.
Karte Stadtwald Bühl als PDF
Weitere Informationen
Der Ausgleich zwischen Wald und Wild
Der Forstbetrieb der Stadt Bühl hat ein anspruchsvolles Ziel: Den Stadtwald als naturgemäßen Dauerwald zu bewirtschaften, in dem sich die geeigneten Baumarten natürlich verjüngen können. Dabei spielt der Einfluss des Wildes jedoch eine große Rolle.Seit der fast vollständigen Ausrottung der natürlichen Beutegreifer Wolf, Bär, Luchs und Adler vor vielen Jahren hat sich vor allem das Rehwild stark vermehrt. Rehe aber bevorzugen die nahrhaften Knospen und Triebe genau jener Jungbäume, die zum Aufbau von Mischwäldern am dringendsten benötigt werden. Nur durch die Jagd gelingt es, das Wild an die Tragfähigkeit des Ökosystems Wald anzupassen.
Um festzustellen, ob Wald und Wild im Einklang stehen, erstellt der Forstbetrieb alle drei Jahre ein ökologisches Verbissgutachten. Darin werden die Verbiss-Schäden an der Vegetation beurteilt.
Ein intensiver Dialog mit der Jägerschaft hat dazu beigetragen, dass heute auf den Waldflächen gute bis befriedigende Wald-Wild-Konstellationen erreicht werden. Waldschutzmaßnahmen sind daher auf bestimmten Waldflächen notwendig, um die geplanten Verjüngungsziele zu erreichen und Naturverjüngungsvorrat zu etablieren. Auf 180 Hektar Bestandsfläche wurden Bejagungsschwerpunkte ausgewiesen, um den Verbissdruck durch jagdliche Mittel zu reduzieren. Einzelschutzmaßnahmen sind auf 378 Hektar Bestandsfläche geplant. Im Auewald muss auf 14,3 Hektar der Schutz durch Zäune erfolgen.
Der Anspruch auf Ersatz des Wildschadens erlischt, wenn Sie den Schadensfall nicht innerhalb einer Woche anmelden, nachdem Sie vom Schaden Kenntnis erhalten haben (oder bei Beachtung gehöriger Sorgfalt erhalten hätten). Bei einem Schaden an forstwirtschaftlich genutzten Grundstücken genügt es, wenn der Schaden einmal jährlich bis zum 15. Mai angemeldet wird. Die Anmeldung muss schriftlich oder mündlich zur Niederschrift bei der Gemeinde erfolgen, auf deren Gemarkung das Grundstück liegt.
Für die Schadensanmeldung können Sie den Vordruck "Wildschadensmeldung" verwenden.
Nach Anmeldung Ihres Schadenfalls erhalten Sie eine Bescheinigung. Gleichzeitig wird die Anmeldung des Schadenfalls dem Jagdpächter bekannt gegeben.
Den gerichtlichen Weg können Sie nur einschlagen, wenn der Wildschaden form- und fristgerecht, wie oben beschrieben, angemeldet wurde.
Kontakt:
Patric FrankTelefon: (0 72 23) 3 09 76
E-Mail senden
Wichtige Aussichtspunkte:
- Mehliskopf
- Hochkopf
- Omerskopf
- Herta-Hütte im Bereich Falkenfelsen
- Schartenberg
- Wiedenfelsen
Zur Webseite der Ferienregion
Waldpädagogik
Waldpädagogische Aktivitäten werden durch die Revierleiter der Stadt vorrangig in Zusammenarbeit mit städtischen Schulen und Kindergärten angeboten. Sie erfüllen damit einen wichtigen, im Landeswaldgesetz verankerten Bildungsauftrag. Nahe der Burg Windeck unterhält der Forstbetrieb zudem einen Erlebnis- und Lehrpfad.Walderlebnispfad Burg Windeck
Der bestehende Walderlebnispfad wird derzeit neu gestaltet. Er soll künftig aus zwei Teilen bestehen.Der erste Abschnitt dient der Vermittlung von Wissen rund um den Wald unter dem Gesichtspunkt „früher, heute, Zukunft“. Er führt auf einer Länge von 1,7 Kilometern über einen schmalen Weg mitten durch die Wildnis.
Themen der Informationsstationen:
- Jagd/Tiere
- Waldfunktion Nebennutzung/Schutzfunktion
- Waldfunktion Holznutzung
Das schwebende Baumhaus
Die Stadt Bühl hat am Max-Brenzinger-Weg nahe der Burg Windeck ein schwebendes Baumhaus als Teil des Walderlebnispfades bauen lassen, welches das Herzstück der dritten Station darstellt.Der zweite Abschnitt hat eine Länge von zirka 1,5 Kilometern und verfolgt einen gesundheitlichen Ansatz. Er informiert unsere Gäste je nach Jahreszeit über Bäume, Büsche, Kräuter und Wildblumen – nicht nur aus biologischer Sicht, sondern auch mit Blick auf die Kulturhistorie oder Mythen und Sagen. Der Pfad kann in mehrfacher Hinsicht in Wander- oder Ferienprogramme aufgenommen werden (meditativ oder informativ). Für Schulklassen bietet er sich auch als Tagesveranstaltung an. Es besteht die Möglichkeit, ihn mit anderen erlebnispädagogischen Programmen zu verknüpfen (Stichwort: Fastenwandern, Kräuter sammeln).
Ein Ziel ist, die Natur mit allen Sinnen zu erforschen – die Wärme der Sonne oder die frische Brise auf der Haut zu spüren, das satte grüne Moos mit den Augen aufzusaugen, den starken Baum zu umfassen, in den weiten blauen Himmel zu schauen oder das erfrischende Tau am Morgen unter den Füßen zu spüren.