Die Stadt Bühl erstellt ihren ersten kommunalen Wärmeplan. Mit dessen Erstellung gemäß § 27 Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg (KlimaG BW) wurde die greenventory GmbH mit Sitz in Freiburg beauftragt.
In enger Zusammenarbeit mit Stadt, Stadtwerken und den Auftragnehmern wurden Daten gesammelt und bilanziert, Potenziale analysiert und Maßnahmen für eine Wärmewendestrategie entworfen, die eine weitestgehend klimaneutrale Wärmeversorgung in Bühl bis zum Jahr 2040 gewährleisten sollen. Dabei sind im Wärmeplan, welcher am 13. Dezember 2023 im Gemeinderat beschlossen werden soll, mindestens fünf Maßnahmen aufzuführen, welche in den kommenden fünf Jahren begonnen werden sollen.
Während einer Klausur des Gemeinderats am 27. Oktober 2023 wurden auf Grundlage von Vorschlägen aus zwei Szenario-Workshops 13 Maßnahmen vorgeschlagen, welche vom Gemeinderat diskutiert, bewertet und priorisiert wurden. Am Ende haben sich die Mitglieder der Fraktionen einstimmig auf sechs Maßnahmen geeinigt. Die Maßnahmensteckbriefe haben wir hier eingestellt. Vom 20. November bis zum 3. Dezember bestand die Möglichkeit, hierzu Stellung nehmen zu können.
Als siebten Punkt hat der Klima- und Umweltausschuss der Stadt Bühl in seiner Sitzung am 16. November noch die Nutzung von Parkierungsflächen mit PV-Anlagen genannt. Hierzu gibt es keinen Steckbrief.
Maßnahmen
Maßnahme Typ
- Planung und Studie
- Wärmenetz
Fläche/Ort
Das 2,3 Hektar große Baugebiet Hinterfeldweg Bühl-Kappelwindeck
Beschreibung der Maßnahme
Mit dem zirka 2,3 Hektar großen Plangebiet „Hinterfeldweg“ wird das bestehende Wohngebiet „Hohbosch-Langacker-Brombach-Satz“ in westlicher Richtung bis zum Friedhof fortgeführt. Erschlossen wird das Gebiet vom Brombachweg aus über den Hinterfeldweg. Die Bebauung orientiert sich an der Bestandsbebauung in offener Bauweise mit zweigeschossigen Einfamilien- und Doppelhäusern.Ein Energiekonzept bietet sich hier insbesondere im Zusammenhang mit den umliegenden Bestandsgebäuden an.
Verantwortlicher Akteur
Stadt Bühl, Stadtwerke Bühl
Nutzbare Wärme
Umweltwärme
Substituierte Technologie
Konventionelle Wärmeerzeugung im Einzelgebäude (Bestand)
Eingesetzte Technologie
Bidirektionales Kalt-Wärme-Netz, Eisspeicher, Wärmepumpen in den Gebäuden, Bereitstellung der erforderlichen elektrischen Energie durch PV-Anlagen
Jährliches Treibhausgaseinsparpotenzial
Zirka 30 bis 40 Tonnen per anno
Anmerkung
-
Geschätzte Kosten
400.000 Euro
Priorität
mittel
Umsetzungsbeginn
2026/2027
Maßnahme Typ
- Planung und Studie
- Wärmenetz
Fläche/Ort
Das 4,5 Hektar große Neubaugebiet östlich der B3 und südlich der Rheinstraße
Beschreibung der Maßnahme
Der Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan „Kirchgassgraben“ fasste der Gemeinderat im Jahr 2020. Mit 4,5 Hektar ist der Kirchgassgraben das größte Neubaugebiet, welches sich derzeit im Babauungsplanverfahren befindet. Bevor das Gebiet erschlossen werden kann und Bauplätze ab 2027/2028 vermarktet werden, soll ein grundsätzliches Energiekonzept erarbeitet werden, welches
- Die „blaue“ und „grüne“ Infrastruktur berücksichtigt
- Das Neubaugebiet als „Smart City“ ausrichtet
- Das Schwammstadt-Prinzip ermöglicht
Verantwortlicher Akteur
Stadt Bühl, Stadtwerke Bühl
Nutzbare Wärme
Umweltwärme
Substituierte Technologie
Konventionelle Wärmeerzeugung in den Einzelgebäuden
Eingesetzte Technologie
Bidirektionales Kalt-Wärme-Netz, Eisspeicher, Wärmepumpen in den Gebäuden, Bereitstellung der elektrischen Energie durch PV-Anlagen
Jährliches Treibhausgaseinsparpotenzial
Kann erst berechnet werden, wenn die Gesamtwohnfläche ermittelt ist
Anmerkung
Sobald eruiert ist, wie viele Wohneinheiten mit wie vielen Geschossen gebaut werden, kann der Wärmebedarf berechnet du somit das THG-Einsparpotenzial berechnet werden.
Geschätzte Kosten
3 bis 5 Millionen Euro
Priorität
hoch
Umsetzungsbeginn
Innerhalb von fünf Jahren
Maßnahme Typ
- Planung und Studie
- Wärmenetz
Fläche/Ort
Das 2,3 Hektar große Baugebiet im Ortsteil Altschweier nördlich der Bühlot
Beschreibung der Maßnahme
Die auf Basis der Bestands- und Potenzialanalyse, dem Expertenwissen des Projektsteuerungsgruppe, sowie den Beiträgen des Akteurskreises ermittelten Wärmenetzeignungsgebiete, werden hinsichtlich ihrer konkreten Umsetzbarkeit bis zum Zieljahr 2040 im Detail geprüft werden. Dabei sollen neben der technischen Realisierbarkeit auch die Absatzpotenziale und die vor Ort verfügbaren erneuerbaren Wärmequellen mit einbezogen werden. Für das Baugebiet „Im Feil“ solle für 17 Einzelhäuser und drei Doppelhäuser, die sich in das umgebende Siedlungsgebiet einbetten, ein Energiekonzept erarbeitet werden. Während das solarthermische Potenzial in diesem Bereich eher ungeeignet erscheint, sollte das Potenzial für die oberflächennahe Geothermie hier genauer untersucht werden.
Verantwortlicher Akteur
Stadt Bühl, Stadtwerke Bühl
Nutzbare Wärme
Umweltwärme
Substituierte Technologie
Konventionelle Wärmeerzeugung im Einzelgebäude (Bestand)
Eingesetzte Technologie
Bidirektionales Kalt-Wärme-Netz, Eisspeicher, Wärmepumpen in den Gebäuden, Bereitstellung der erforderlichen elektrischen Energie durch PV-Anlagen
Jährliches Treibhausgaseinsparpotenzial
Zirka 36 Tonnen per anno
Anmerkung
Vermarktung der Bauplätze ab 2026
Geschätzte Kosten
400.000 Euro
Priorität
mittel
Umsetzungsbeginn
-
Maßnahme Typ
- Planung und Studie
- Wärmenetz
Fläche/Ort
66 Geschosswohnungen im Gewerbegebiet Nord 2
Beschreibung der Maßnahme
Erste Gespräche zwischen den Stadtwerken und einer Wohnungseigentümergenossenschaft, bestehend aus 66 Wohnungseigentümern, haben stattgefunden. Die Anwesen werden an das bestehende Wärmenetz angeschlossen, das entsprechend erweitert wird.
Verantwortlicher Akteur
Stadtwerke Bühl
Nutzbare Wärme
Hackschnitzel, Abwärme aus der Spankorbfabrik
Substituierte Technologie
Konventionelle Wärmeerzeugung mittels Ölheizungen im Mehrfamilienhaus/Geschosswohnungsbau (Bestand)
Eingesetzte Technologie
Wärmenetz
Jährliches Treibhausgaseinsparpotenzial
Mehr als 100 Tonnen per anno
Anmerkung
-
Geschätzte Kosten
700.000 Euro
Priorität
hoch
Umsetzungsbeginn
Seit Oktober 2023
Maßnahme Typ
- Projekt
- Erneuerbare Energie
Fläche/Ort
Omerskopf, Gemarkung Bühl
Beschreibung der Maßnahme
Der Windenergie bieten sich in Baden-Württemberg auch zukünftig weitere Ausbaumöglichkeiten. Die Windenergie trägt zudem erheblich zur Reduzierung von Treibhausgasen bei. Der Windatlas wurde im Mai 2019 durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft veröffentlicht und ersetzt den Windatlas aus dem Jahr 2011.Die Stadtwerke Bühl sind im Gespräch mit dem E-Werk Mittelbaden, um 4 Windkraftanlagen mit einer
Narbenhöhe von 160 Meter und einer Leistung von 4,2 MW zu bauen.
Die Finanzierung erfolgt über eine Projektgesellschaft, es ist geplant, entsprechende Anteile auch einer
Genossenschaft und interessierten Bürgerinnen und Bürgern anzubieten.
Durch verkürzte Genehmigungsverfahren, kann binnen fünf Jahren mit einer Realisierung des Projekts gerechnet werden.
Verantwortlicher Akteur
Stadtwerke Bühl, E-Werk Mittelbaden
Nutzbare Wärme
Noch keine Angabe möglich
Substituierte Technologie
-
Eingesetzte Technologie
Windkraft
Jährliches Treibhausgaseinsparpotenzial
Zirka 14.200 Tonnen per anno
Anmerkung
-
Geschätzte Kosten
Zirka 35 bis 40 Millionen Euro
Priorität
hoch
Umsetzungsbeginn
2025
Maßnahme Typ
- Projekt
- Erneuerbare Energie
Fläche/Ort
Baggersee Weitenung, Gemarkung Bühl
Beschreibung der Maßnahme
Bei der Nutzung solarer Strahlungsenergie bieten sich offene Wasserflächen an.Derzeit haben die Stadtwerke Bühl eine Anfrage für den Netzanschluss einer Floating PV-Anlage beim zuständigen Netzbetreiber gestellt, eine Antwort steht aus. Alternativ wird ein Anschluss an das Netz der Stadtwerke Bühl geprüft. Ausschlaggebend ist die Möglichkeit, den Netzanschluss zu wirtschaftlich vertretbaren Konditionen zu realisieren. Derzeit ist vorgesehen, die Anlage auf maximal 15 Prozent der Seefläche und eine maximale Leistung von 3,5 MW auszulegen.
Bei der Finanzierung des Projekts wird auch eine Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern direkt oder über Genossenschaften angeboten werden.