Kläranlage wird aufgerüstet
06.11.2019
Der Abwasserzweckverband Bühl und Umgebung rüstet seine Kläranlage in Vimbuch mit einer neuen Verfahrensstufe zur Elimination von Spurenstoffen auf. Mit dem offiziellen Spatenstich beginnen nun die Arbeiten für die sogenannte vierte Reinigungsstufe der Anlage. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 13,6 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg fördert den Bau mit einem Zuschuss in Höhe von rund drei Millionen.
"Sie sind Vorreiter in dieser Region", lobte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder die Vertreter des Abwasserzwecksverbands Bühl und Umgebung. Schließlich sei die vierte Reinigungsstufe, die Ende 2022 in Betrieb gehen soll, noch nicht gesetzlich vorgeschrieben. Die Verbandskläranlage Vimbuch ist die erste im Landkreis Rastatt, in der die neue Technik zum Einsatz kommen wird.
Der Abwasserzweckverband geht damit einen weiteren wichtigen Schritt in der nachhaltigen zukunftssicheren Abwasserbehandlung. "Die Verbandskläranlage Bühl wird durch die umfangreichen Maßnahmen auf den neuesten Stand der Technik gebracht", macht Bühls Oberbürgermeister Hubert Schnurr deutlich. In den nächsten drei Jahren wird die Kläranlage um eine neue Behandlungsstufe zur Spurenstoffelimination mit Pulveraktivkohle sowie einer nachgeschalteten Filtrationsstufe erweitert. Außerdem werden ein größeres Becken für die biologische Stufe mit feinblasiger Belüftung sowie ein Multifunktionsgebäude mit Labor, Technik- und Umkleideräumen gebaut.
Die Verbandskläranlage behandelt das Abwasser von 105.000 Einwohnerwerten. Das Einzugsgebiet umfasst die Stadt Bühl und die Gemeinden Bühlertal, Ottersweier und Lauf. Das geklärte Abwasser wird in den Sandbach und anschließend in den Rhein eingeleitet. Der Klärschlamm wird teilentwässert und zur thermischen Verwertung nach Karlsruhe in die Monoverbrennungsanlage der Kläranlage transportiert.
Untersuchungen zeigen seit vielen Jahren, dass in Abläufen kommunaler Kläranlagen Spurenstoffe, insbesondere Arzneimittelrückstände wie beispielsweise Antibiotika, nachweisbar sind. Die sogenannten Mikroschadstoffe können bisher nur schwer oder gar nicht abgebaut werden. "Durch den Ausbau der Anlage mit einer vierten Reinigungsstufe wird der Eintrag dieser Stoffe in unsere Gewässer minimiert", erklärt Schnurr. Dies sei ein wichtiger Beitrag für das Ökosystem Gewässer und für die Trinkwasserversorgung.
Stadt Bühl