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Ein erfolgreiches Fairtrade-Jahr


Höhepunkt war sicherlich die Auszeichnung Bühls als Fairtrade-Stadt am 17. April 2019. Im Rahmen eines Festakts im Friedrichsbau hat Oberbürgermeister Hubert Schnurr an diesem Abend die Ernennungsurkunde von Manfred Holz, Ehrenbotschafter des Vereins Transfair, entgegengenommen. Die folgenden Aktivitäten in der Zwetschgenstadt hat die Fairtrade-Steuerungsgruppe um Bürgermeister Wolfgang Jokerst entwickelt.
 
Mit der Fotoausstellung vom Verein Transfair zum Fairtrade-Siegel endete Mitte Dezember das erste Bühler Veranstaltungsjahr zu diesem umfangreichen Thema. Für rund vier Wochen war die Ausstellung in vier weiterführenden Bühler Schulen zu sehen. Auf sieben Tafeln wurde den Schülern erklärt, was unter fairem Handel zu verstehen ist. Neben der Garantie eines stabilen Mindestpreises, von dem die Produzenten in Afrika, Asien und Südamerika leben können, sind das auch die Berücksichtigung von Arbeitnehmer- und Frauenrechten, keine Kinderarbeit und Schulungen zu umweltschonenden und Klima angepasste Anbauweisen, die über eine Zusatzprämie finanziert werden. Organisiert wurde die Wanderausstellung von der städtischen Abteilung Stadtentwicklung Bereich Umwelt im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zum nachhaltigen Konsum.
 
Zu Beginn des Veranstaltungsjahres referierte Birgit Mayer am Abend des Festakts im Friedrichsbau über das Menschenrecht der Geschlechtergerechtigkeit. Auf Initiative des Weltladens in Kooperation mit der Kolpingsfamilie und der Frauengemeinschaft St. Peter und Paul hielt Birgit Lieber vom Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg am 7. Mai den Vortrag "Der faire Handel - Bedeutung für uns und die Erzeuger". Sie machte deutlich, dass unser Wohlstand darauf beruht, dass Erzeuger und Produzierende in anderen Weltgegenden zu ausbeuterischen Bedingungen arbeiten und leben - sie erzielen viel zu niedrige Preise und Löhne für die Herstellung unserer Konsumgüter. Außerdem stellte sie das Konzept des fairen Handels mit seinen Kriterien vor, welches diesem Missstand entgegenwirken und den Erzeugern, überwiegend Kleinbauern, ein menschenwürdiges Leben bieten möchte.
 
Zu einem "Fairen Frühstück" lud am 11. Mai und 14. September der Weltladen in das Haus Alban-Stolz ein. Die Zutaten stammten dafür aus fairem Handel und regionalem Anbau. Das Frühstück erfreut sich zunehmend großer Beliebtheit.
 
In der Bühler Innenstadt veranstaltete die Stadt Bühl unter Leitung der Abteilung Stadtentwicklung Bereich Umwelt am 14. September auch 2019 wieder den Bauernmarkt. Wie bereits in den Vorjahren war dieser wieder ein voller Erfolg. Besuchermagnet waren 70 Stände, darunter 24 Direktvermarkter mit ihren saisonalen und regionalen Produkten, die für nachhaltigen Konsum stehen. Für Erzeugnisse, die in der hiesigen Region nicht wachsen, wurden solche mit anerkanntem Fairtrade-Siegel beworben.
 
Neben dem Bauernmarkt beteiligte sich der Weltladen mit einem Verkaufsstand auch beim Inklusionstag am 21. September und bei der Lesung von Starkoch Franz Keller aus seinem Buch "Vom Einfachen das Beste" am 8. Oktober im Friedrichsbau. Auf dem Bühler Adventsmarkt war ein Verkaufsstand unter der Regie der Keniahilfe und des Weltladens teilweise mit fairen Produkten bestückt. Am 8. Dezember boten Mitglieder des Bühler Gemeinderates und der Fairtrade-Steuerungsgruppe dort den fair gehandelten "Stadtkaffee" und fair-zauberte "Stadtschokolade" an. 

Das Thema fairer Handel ist bei der Stadt Bühl Bestandteil der umweltpädagogischen Programme. Beim Umweltmeisterprojekt und beim Umweltdiplom, die beim Fachbereich Stadtentwicklung - Bauen - Immobilien angesiedelt sind, wurde honoriert, wenn sich Schulklassen oder Kinder in ihrer Freizeit damit befassten. Sie konnten entweder den Weltladen besuchen oder eine Unterweisung durch Nikolaus Krippl vom Weltladen im Unterricht einbinden. Damit kamen sie der ersehnten Umwelt-Urkunde einen Schritt näher.
 
Die Stadt Bühl freut sich, dass die Angebote zu nachhaltigem Konsum in diesem Jahr gut angenommen wurden. Sie wünscht sich für die Zukunft, dass noch mehr kleine und große Bürger sich Ihrer Verantwortung beim Einkauf für eine intakte Umwelt und für eine menschenwürdige Existenz der Erzeuger auch auf anderen Erdteilen bewusst werden.
 
Das Programm 2020 mit vielen weiteren Aktionen wird im Frühjahr auf der städtischen Webseite veröffentlicht. Dort finden Interessierte auch weitere Informationen zu Bühl als Fairtrade-Stadt.

Nikolaus Krippl bei Schlossberg-Grundschülern
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Redakteur / Urheber
Stadt Bühl