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Fairtrade-Produkte legen zu


Diese Nachricht freut die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt Bühl: Vergangenes Jahr hat der Umsatz mit fair gehandelten Produkten in Deutschland erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Marke überschritten. Das Plus gegenüber dem Vorjahr (1,6 Milliarden) beträgt satte 26 Prozent. „Waren mit dem Fairtrade-Siegel liegen weiter im Trend“, konstatiert Bürgermeister Wolfgang Jokerst angesichts der steigenden Zahlen. Jokerst steht der städtischen Steuerungsgruppe vor, Bühl ist seit 2019 Fairtrade-Stadt.
 
Einen deutlichen Zuwachs gab es bei Fairtrade-Bananen, auch fair gehandelter Kaffee legte um zwölf Prozent auf 23.000 Tonnen zu. Gestiegen ist auch die Nachfrage nach fair gehandeltem Kakao, etwa für die Schokoladenherstellung. Den Bühler Stadtkaffee, ein mit dem GEPA-Siegel anerkannter Pidecafé Öko, sowie fair gehandelte Schokolade verkaufte die Steuerungsgruppe zuletzt zum Muttertag auf dem Bühler Wochenmarkt. „Mit Aktionen wie diesen möchten wir Fairtrade-Produkte ins Blickfeld rücken. Sie stehen für gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen“, erklärt Jokerst.
 
Vieles von dem, was für dieses Jahr bislang vorgesehen war, konnte dagegen Corona-bedingt nicht umgesetzt werden beziehungsweise stattfinden. So mussten die beiden geplanten Vortragsabende über Oikocredit, eine internationale Genossenschaft für ethische Geldanlagen, sowie zur Entstehungsgeschichte des Bühler Stadtkaffees aus ökologischem Anbau, gestrichen werden. Für das restliche Jahr hofft der Bürgermeister, „noch den ein oder anderen Akzent setzen zu können“, etwa zum Bühler Bauernmarkt. Für den 13. Oktober konnte zudem Dr. Wolfgang Kessler, Autor des Buchs „Die Kunst, den Kapitalismus zu verändern“, gewonnen werden. Kessler möchte an diesem Abend Möglichkeiten für Wirtschaft und Konsum vorstellen, bei denen die weltweiten Folgen für Mensch und Natur immer mitgedacht werden.
 
Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auch auf die Anbauländer der Fairtrade-Produkte, wo Gesundheitsversorgung und Wirtschaft ohnehin fragil sind. „Die Konsumenten sollten gerade jetzt auf Fairtrade-Produkte zurückgreifen“, appelliert Jokerst. Denn den Produzentenorganisationen sind über das System nicht nur stabile Mindestpreise garantiert, sie erhalten auch für Fairtrade-Verkäufe eine nun besonders notwendige Prämie. „Fairtrade“ als weltweit organisierte Bewegung ist zudem in der Lage, durch entsprechende Nothilfe im Globalen Süden zum Überleben beizutragen. „Diese globale Solidarität kann der Verbraucher durch den Einkauf von Fairtrade-Produkten unterstützen“, betont Jokerst.      

Die Mitglieder der Fairtrade-Steuerungsgruppe verkaufen fair gehandelte Produkte auf dem Bühler Wochenmarkt.
Die Mitglieder der Fairtrade-Steuerungsgruppe verkaufen fair gehandelte Produkte auf dem Bühler Wochenmarkt.
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Redakteur / Urheber
Stadt Bühl