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Hier spielt die Musik


Ulrich Singer, Christoph Stengel und Leo Ruhe haben den Rhythmus im Blut. Die Musik ist ihre große Leidenschaft – und ihr Beruf. Alle drei sind Musiklehrer an der Städtischen Schule für Musik und darstellende Kunst Bühl, wo sie zu den Urgesteinen unter den Lehrern gehören. Gemeinsam mit Musikschulleiter Bernhard Löffler und vielen anderen hätten sie in diesem Jahr gerne das 40-jährige Bestehen der Bühler Musikschule gefeiert, die Corona-Krise machte diesem Plan allerdings einen Strich durch die Rechnung.
 
„Wir hatten ein tolles Veranstaltungsprogramm für das ganze Jahr. Für das vergangene Wochenende war unser Festwochenende mit einem Festakt, der ,Klingenden Innenstadt‘ und der Aufführung der Kinderoper ,Brundibar‘ geplant. Schweren Herzens mussten wir all diese Veranstaltungen absagen“, sagt Löffler. Der Musikschulleiter führt seit knapp zwei Jahren die Geschicke der städtischen Einrichtung. Während Löffler von dieser Zeit bereits einige Geschichten erzählen kann, können Singer, Stengel und Ruhe vermutlich ganze Bücher über ihre bisherige Tätigkeit an der Musikschule schreiben.
 
Ein Mann der ersten Stunde ist beispielsweise Ulrich Singer. Der Experte für klassische Gitarre ist seit 1980, dem Gründungsjahr der Bühler Musikschule, in der Zwetschgenstadt tätig. „Besonders die Partnerschaftskonzerte mit Villefranche haben immer großen Spaß gemacht“, betont er. Ebenfalls seit dem Gründungsjahr arbeitet Klaus Martin Kühn an der Bühler Musikschule. Gemeinsam mit dem Gesangspädagogen Christoph Stengel hat er mittlerweile die Position des stellvertretenden Musikschulleiters inne. Stengel, der seit 1988 an der Musikschule unterrichtet, ist vor allem die Aufführung der Oper „Dido und Aeneas“ von Henry Purcell im Bürgerhaus Neuer Markt vor rund 13 Jahren in Erinnerung geblieben. „Das war ein echtes Highlight“, schwärmt er. Und für Kollege Ruhe, dem Fachbereichsleiter für musikalische Grundausbildung, „war das letztjährige Adventskonzert ,Vorfreude‘ im Bürgerhaus, das ich dirigieren durfte, ein unglaubliches Erlebnis“. Seit 1990 ist Ruhe in Bühl aktiv.
 
„Natürlich haben wir in dieser Zeit auch jede Menge Musiker-Karrieren begleitet. Es ist unglaublich spannend, die verschiedenen Lebenswege der Kinder und Jugendlichen erleben zu dürfen“, sagt Stengel. „Besonders stolz ist man, wenn Schüler den Weg einer Profi-Karriere einschlagen“, ergänzt er. Und das haben in den vergangenen Jahren so einige Bühler Musikschüler geschafft, wie beispielsweise Sopranistin Alice Fuder, die Saxophonisten Sebastian Nagler und Leonie Freudenberger oder Lena Grubisic, die mittlerweile Oboe bei den Nürnbergern Symphonikern spielt.
 
„In all den Jahren hat sich die Musikschule stetig weiterentwickelt“, meint Ruhe. Gerade was die Früherziehung betrifft, hat er im Laufe der Jahre festgestellt, dass diese internationaler geworden ist. „Kinder mit vielen verschiedenen Nationalitäten sind dabei und bereichern den Unterricht.“ Ulrich Singer findet außerdem, dass die Musikschule immer professioneller geworden ist. Immer mehr Auftritte sowie die steigende Anzahl an Ensembles drücken dies seiner Meinung nach besonders gut aus. „Von etwa 240 Schülern im Jahr 1980 sind wir mittlerweile auf rund 1.100 aktive Schülerinnen und Schüler angewachsen“, so Stengel. „Hervorzuheben ist auch die große Flexibilität, die sich bei den Lehrern entwickelt hat – und das nicht nur zu Corona-Zeiten“, betont Musikschulleiter Löffler. „Gerade für diese schwierige Zeit, die hauptsächlich mit Online-Unterricht überbrückt wurde, muss ich meinen Kollegen aber trotzdem ein großes Lob aussprechen“, macht Löffler deutlich.
 
Jetzt freuen sich Singer, Stengel, Ruhe und Löffler aber zunächst einmal wieder auf den regulären Präsenzunterricht. „Das gemeinsame Musizieren beziehungsweise Singen ist doch nochmal etwas ganz Anderes. Es hat uns schon gefehlt“, sind sich die vier Musikliebhaber einig. Und was erhoffen sie sich für die Zukunft der Musikschule? „Hier werden sämtliche Schlüsselkompetenzen gefördert. Unsere Gesellschaft braucht kreative Köpfe. Und die können wir hier aus- und fortbilden. Das liegt uns auch in Zukunft sehr am Herzen“, sagt Stengel abschließend.

Anmeldung fürs neue Schuljahr

Nach der Corona-bedingten Zwangspause hat die Städtische Schule für Musik und darstellende Kunst den Präsenzunterricht unlängst wieder aufgenommen. Und auch das Sekretariat der Musikschule ist wieder zu seinen üblichen Zeiten erreichbar – bevorzugt per E-Mail oder Telefon. Dort werden auch jetzt schon die Neuanmeldungen und Ummeldungen für das neue Schuljahr, das nach den Sommerferien startet, entgegengenommen. „In unserer Musikschule haben alle einen Platz zum Musizieren. Wir stehen sowohl für Breiten- als auch für die Begabtenförderung gleichermaßen“, erklärt Musikschulleiter Bernhard Löffler. Die Verantwortlichen in der Musikschule stehen für Beratungsgespräche gerne zur Verfügung, außerdem bietet die Musikschule auch unverbindliche Schnupperstunden an. Das Sekretariat der Musikschule hat montags, dienstags und donnerstags jeweils von 10:00 bis 12:.00 Uhr und von 13:30 bis 15:30 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen zur Musikschule


Ulrich Singer (von links), Christoph Stengel, Bernhard Löffler und Leo Ruhe.
Bernhard Löffler (vorne) mit Ulrich Singer (von links), Christoph Stengel und Leo Ruhe, die die Musikschule seit Jahrzehnten begleiten. Foto: Stadt
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Redakteur / Urheber
Stadt Bühl