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Metaller gingen auf die Straße


Hunderte Mitarbeiter von Bosch, Schaeffler und Dormakaba sind am Dienstagnachmittag auf die Straße gegangen und damit einem Aufruf der IG Metall Offenburg gefolgt. Sie nahmen an einer Kundgebung mit Sternmarsch teil. Die IG Metall hatte zu der Demonstration unter dem Titel „Wir für die Zukunft der Region – gemeinsam und solidarisch raus aus der Krise!“ aufgerufen. Der Tenor: Es dürfe nicht sein, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einseitig die Lasten der Krise tragen müssen.
 
Genau dies scheint in Bühl aber der Fall zu sein: Denn vergangene Woche wurden die Beschäftigten des Bosch-Standorts Bühl/Bühlertal über eine geplante Verlagerung von Teilen der Entwicklung und der Fertigung informiert. Seither geht dort die Angst vor einem Stellenabbau in großem Stil um. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins osteuropäische Ausland bereitet auch den Beschäftigten von Schaeffler Sorgen, zudem plant Dormakaba aktuell einen Abbau von 40 seiner 290 Stellen in Bühl, weil die Auftragssituation rückläufig sei. Die Betriebsratsvorsitzenden der drei Firmen waren am Dienstag die Hauptredner.
 
Auch Oberbürgermeister Hubert Schnurr richtete sich eingangs an die Teilnehmer der Kundgebung. „Es stehen nicht nur Arbeitsplätze, es stehen auch gewachsene industrielle Strukturen auf dem Spiel, die für eine ganze Region und für die nachfolgenden Generationen von existenzieller Bedeutung sind“, betonte der Oberbürgermeister. Auch Schnurr befürchtet gravierende Auswirkungen. Man müsse hinter Firmen wie Bosch und Schaeffler die dahinterstehende Lieferkette sehen. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen würde sich deshalb auch in anderen Bereichen niederschlagen. Der Rathauschef denkt dabei nicht nur an Zulieferer und Kunden, sondern auch an Dienstleister, Einzelhandel und Gastronomie. Sollte die Verlagerung von Teilen der Entwicklung und der Produktion bei Bosch tatsächlich zu einem größeren Stellenabbau führen und nicht durch neue Tätigkeitsfelder kompensiert werden, würde die Stadt das obendrein finanziell vor allem beim Einkommenssteueranteil treffen. Deshalb appellierte Schnurr gestern: „Lassen wir uns nicht unterkriegen!“. Er versprach, sich „für Ihre und unsere Belange einzusetzen, wo immer es nur möglich ist“.
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Redakteur / Urheber
Stadt Bühl