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Weltladen springt ein


Durch den Ausfall des Adventsmarkts ist den Eine-Welt-Organisationen in Bühl die Basis weggebrochen, zu dieser Zeit ihre Projekte vorstellen und durch verschiedene Aktivitäten um Unterstützung bitten zu können. Das Team des Weltladens in der Eisenbahnstraße hat sich deshalb entschlossen, in der Adventszeit weiteren Organisationen zu ermöglichen, Waren im Laden anzubieten und zu verkaufen.
 
In den Ländern des Globalen Südens ist nicht das Virus das eigentliche Problem, sondern es sind die sozialen Folgen der Pandemie, teilt der Weltladen mit. Durch landesweite Schulschließungen in 165 Ländern verlieren hunderte Millionen Kinder den Zugang zu regelmäßigen Schulmahlzeiten. Rund zwei Milliarden Menschen weltweit arbeiten im informellen Sektor, ohne Sozial- und Krankenversicherung. Einkommensverluste durch Ausgangssperren bedeuten für viele, von heute auf morgen kein Essen mehr kaufen zu können. Lokale Wochenmärkte werden geschlossen – diese sind für Kleinbauern und Fischer oft die einzige Verdienstmöglichkeit.
 
Diese Probleme kommen auch bei den Bühler Eine-Welt-Organisationen an, die momentan vor allem Not- und Hungerhilfe leisten. Mehrere von ihnen sind derzeit mit ihren Projekten im Weltladen anzutreffen. Der „Kleine Stern“ ist mit Olivenholzschnitzereien aus Bethlehem und mit der Broschüre „Geschichte vom kleinen Stern“ präsent. Mit dem Erlös unterstützt der Verein seit 2001 die Arbeit des Caritas-Baby-Hospitals in Bethlehem.
 
Die Behindertenhilfe „Maharaba Tansania“ hat sich als Ziel ihrer Arbeit die Begleitung von behinderten Menschen zu einem selbstbestimmten Leben gesetzt. In der momentanen Krisensituation haben es diese Menschen dort noch schwerer als sonst. „Maharaba“ bietet ein Kinderbuch mit einem in Tansania handgefertigten Elefanten an. Im Buch wird von einem kleinen behinderten Elefanten erzählt, der durch die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, sein Leben schließlich selbst gestalten kann.
 
In Peru gibt es coronabedingt starke Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Projekte des Perukreises in der Partnergemeinde „Nuestra Senora de la Esperanza“ in Lima laufen weiter. Die Kinder der Schulpatenschaften erhalten ihre Schulbücher und -hefte, damit sie am Fernunterricht teilnehmen können. Die Stipendiaten studieren online, die Studiengebühren mussten bezahlt werden. Auch im sozialen Bereich ist Unterstützung notwendig. Der Perukreis verkauft neben seinem ganzjährigen Angebot vor allem verschiedene Krippendarstellungen, die von peruanischen Kunsthandwerkern hergestellt wurden.
 
Die sonstigen Waren im Weltladen stammen aus fairem Handel und garantieren den Produzenten, vor allem Kleinbauerngenossenschaften im Globalen Süden, einen fairen Preis und sichern damit deren Überleben. Die Fair-Handels-Organisationen tun alles dafür, die Lieferketten zu diesen Genossenschaften aufrecht zu halten, um deren Exportmöglichkeiten zu erhalten. Als besondere Geschenke empfiehlt der Weltladen die Bühler Stadtschokolade mit verschiedenen Motiven, garantiert ohne Kinderarbeit, und den Bühler Stadtkaffee. Der mit dem GEPA-Siegel anerkannte Pidecafé Öko wird von der Fairtrade-Stadt Bühl unter anderem auch im Bürgeramt verkauft. Geöffnet hat der Weltladen außer mittwochs von 9:30 bis 12:30 Uhr und von 15:00 bis 18:00 Uhr, an den Samstagen im Advent durchgehend von 9:30 bis 16:00 Uhr.

Vertreter der Bühler Eine-Welt-Organisationen
Daniela Weißmann („Kleiner Stern“), Christiane Maurer (Perukreis), Silke Stricker und Sabine Theurer-Berger („Maharaba“) freuen sich mit Monika Krippl (Weltladen) über die Möglichkeit, Waren aus ihren Projekten anbieten zu können. Foto: Werner Maurer
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Redakteur / Urheber
Stadt Bühl