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Klares Votum für Zentralklinikum


Das Klinikum Mittelbaden (KMB) bekommt eine zentrale Klinik. Das haben der Baden-Badener Gemeinderat (einstimmig) und der Kreistag (mehrstimmig) Anfang dieser Woche beschlossen. Der Neubau an einem noch zu klärenden Standort soll dabei die gesamten akutmedizinischen Angebote des KMB bündeln. Ziel ist es, das Vorhaben bis 2029 umzusetzen. Durch den Beschluss steht auch fest, dass die drei bisherigen Akutkliniken in Bühl, Baden-Baden und Rastatt geschlossen werden.
 
„Sowohl mit Blick auf die Betriebskosten als auch auf das medizinische Angebot ist das die richtige Entscheidung“, meint Oberbürgermeister Hubert Schnurr, der auch Mitglied des Aufsichtsrats des Klinikums Mittelbaden ist. „Durch die Bündelung an einem Ort sind Synergieeffekte zu erwarten.“ Dem stimmt auch der Medizinische Geschäftsführer des KMB, Thomas Iber, zu: „Ein Zentralklinikum bietet die Möglichkeit, die spezialisierte Medizin an einem Standort zusammenzuführen. Das lässt sich nicht parallel an drei Standorten abbilden.“
 
Die Entscheidung für die zentrale Lösung basiert auf dem „Strukturgutachten Klinikum Mittelbaden“, das der Aufsichtsrat des KMB bei der Kölner Aktiva Beratung im Gesundheitswesen GmbH in Auftrag gegeben hatte. Das Gutachten präferierte eine Ein-Standort-Lösung, da nur bei dieser Variante ein rentabler Betrieb zu erwarten sei. Nachdem das Gutachten im Juli 2020 präsentiert worden war, wurde auch die Öffentlichkeit unter anderem im Rahmen von drei Online-Informationsveranstaltungen in die Entscheidungsfindung eingebunden. Für den Neubau mit einer Kapazität von 666 Betten kalkulieren die Gutachter mit Gesamtkosten in Höhe von 350 Millionen Euro, wovon die Hälfte über Fördermittel finanziert werden soll.
 
Die zuständigen Gremien und Verantwortlichen müssen nach der Grundsatzentscheidung nun zunächst klären, wo das zentrale Krankenhaus gebaut werden soll. Kreistag und Gemeinderat werden voraussichtlich im Spätsommer/Frühherbst eine Entscheidung treffen. Bühl kommt dafür nicht infrage, da der Versorgungsbereich des KMB den Landkreis Rastatt und den Stadtkreis Baden-Baden umfasst und gesetzlich vorgeschrieben ist, dass von jedem Ort das Klinikum innerhalb von höchstens 30 Minuten erreichbar sein muss. Das Gutachten plädiert für eine Fläche auf Rastatter oder Baden-Badener Gemarkung.
 
Neben der Standortfrage muss außerdem über die weitere Nutzung der bisherigen Akutkliniken entschieden werden. „Wir wollen auch künftig eine medizinische Nutzung unseres Bühler Krankenhauses“, betont Oberbürgermeister Schnurr. Das sei auch das politische Ziel des Gemeinderats, und das wolle auch die Geschäftsführung des KMB. Welche medizinischen Angebote in der Zwetschgenstadt in Zukunft etabliert werden können, müsse sich zeigen. Mittel- bis langfristig sei auch ein Medizinisches Versorgungszentrum möglich, wodurch ein etwaiger Mangel an niedergelassenen Ärzten aufgefangen werden könnte.

Bühler Krankenhaus
Das Bühler Krankenhaus soll auch nach 2029 eine medizinische Nutzung erfahren. Foto: Klinikum Mittelbaden

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Redakteur / Urheber
Stadt Bühl