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Vimbuch neu denken


„Vimbuch neu denken". Unter diesem Slogan ist im März 2019 ein Bürgerbeteiligungsprozess in Bühls größtem Stadtteil gestartet. „Aktives Mitmachen und Verbesserungsvorschläge einbringen", hat Vimbuchs Ortsvorsteher, Manuel Royal, zum Start des Prozesses von den Bürgern gefordert. In den vergangenen beiden Jahren sind trotz der Corona-Pandemie zahlreiche Ideen entstanden, mit denen Vimbuch für die Zukunft aufgestellt werden kann - das Spektrum der Ideen reicht von einem neuen Dorfzentrum über eine Verkehrsentlastung bis hin zu seniorengerechten Wohnungen.

Schon die Auftaktveranstaltung zum Beteiligungsprozess stellte sich als voller Erfolg heraus. Mehr als 180 Vimbucher haben sich damals in der Tullahalle versammelt, um ihren Ort „neu zu denken". Nachdem die Bürger bei dieser Veranstaltung ihre Wünsche und Visionen für den Ort äußern durften, bildeten sich im Verlauf der nächsten Monate Arbeitsgruppen, um diese Gedanken weiterzuentwickeln. Mittlerweile gibt es vier Arbeitsgruppen, deren Mitglieder sich regelmäßig treffen und bereits verschiedene Projekte angestoßen beziehungsweise umgesetzt haben. Mit gutem Beispiel gehen dabei insbesondere die Vimbucher Ortschaftsräte voran, die fast alle engagiert in den Projektgruppen mitwirken.

So setzt sich etwa die Arbeitsgruppe „Neues Ortszentrum" mit möglichen Optionen für die Gestaltung eines neuen Gebäudes im Ortskern auseinander. Dort könnte sowohl eine barrierefreie Ortsverwaltung untergebracht werden sowie eine „neue Heimat" für Vereine. Im Dorfzentrum könnte außerdem ein neuer Festplatz entstehen. Die Gruppe "Verkehr und Mobilität" hat sich bereit erklärt, ein Pilotprojekt in Bühl zu starten und „Smiley"-Geschwindigkeitsanzeigeanlagen im Ort bürgerschaftlich zu betreiben - diese Anlagen wurden Mitte März in Betrieb genommen. Außerdem befassen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe mit den Gefahrensituationen im Ort.

Zu den Groß-Projekten, die seit März 2019 entstanden sind, zählen die "Bürgerbefragung 2020" der Arbeitsgruppe „Allengerechtes Wohnen und Leben" und der „Seimelgarten" der Arbeitsgruppe „Kultur". Durch die „Bürgerbefragung 2020" haben die Mitglieder der Gruppe in Form eines Fragebogens, den alle Vimbucher Haushalte erhalten haben, umfangreiche Daten erfasst, um die Wohnungsentwicklung in Vimbuch zukünftig für jeden Bürger so annehmlich wie möglich zu gestalten. Rund 27 Prozent Rücklauf erhielten die Verantwortlichen, was ein großer Erfolg ist, wenn man bedenkt, dass ein externer Berater im Vorfeld nur zehn Prozent prognostiziert hat. Die Fragebögen wurden bereits ausgewertet und sollen nun, sobald es die Situation wieder zulässt, im Rahmen einer öffentlichen Infoveranstaltung präsentiert werden.

Bei dem anderen Groß-Projekt, dem „Seimelgarten", steht das gemeinsame Gärtnern im Vordergrund. Mithilfe der finanziellen Unterstützung der Bühler Sparkasse beziehungsweise Volksbank und Leader-Fördermitteln haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe "Kultur" im vergangenen Frühjahr/Sommer in der Seimelstraße damit begonnen, eine neue Begegnungsstätte in der Natur entstehen zu lassen. Sobald es die Situation wieder zulässt, sollen dann auch die Kindertagesstätten und die Grundschule in dieses Projekt noch stärker miteingebunden werden. Ein Highlight des „Seimelgartens" ist der Brotbackofen, den Vimbucher Bürger zu gegebener Zeit nutzen können, um ihr Brot selbst zu backen.

"Was ich als sehr positiv empfinde, ist, dass es mittlerweile einige Einwohner gibt, die bisher nur gewohnt haben und inzwischen hier leben und sich beteiligen", macht Manuel Royal knapp zwei Jahre nach dem Startschuss des Bürgerbeteiligungsprozesses deutlich. Auch Oberbürgermeister Hubert Schnurr ist auf die weiteren Entwicklungen dieses beispielhaften Bürgerbeteiligungsprozesses gespannt. "Gerade was auch in der derzeitigen schwierigen Phase alles entstanden ist, ist aller Ehren wert", lobt Oberbürgermeister Schnurr das lebendige Miteinander in Vimbuch.

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Redakteur / Urheber
Stadt Bühl