Störche bleiben in Innenstadt
Sie bleiben tatsächlich: Die beiden Störche, die sich eine Platane auf dem Kirch- und Marktplatz zum Nestbau ausgesucht hatten, haben sich dort dauerhaft eingerichtet. Es ist das erste Storchenpaar in der Bühler Innenstadt seit einer Ewigkeit: Zuletzt hatte sich 1966 ein Storch auf dem Kirchturm niedergelassen. Aus dieser Zeit stammt auch die Kolumne „Der Mann vom Bühler Storchenturm“, welche der frühere Redaktionsleiter des Acher- und Bühler Boten, Theo Kemper, verfasste.
„Normalerweise gehen die Vögel auf hohe Punkte, da sie eine gute Übersicht benötigen“, wundert sich Josef Günther zwar über den ausgespähten Platz auf der Platane, freut sich aber gleichzeitig auch darüber, dass wieder Störche den Weg in die Innenstadt gefunden haben. Auch eine Einnistung auf Bäumen sei eher selten. Der Storchenvater aus Moos kümmert sich seit beinahe 30 Jahren ehrenamtlich um die Nester in der Umgebung. Über die beiden neuen Störche hat er über die Beringung herausgefunden, dass die Vögel im Jahr 2018 geboren wurden – einer in Au am Rhein und der andere in Opfingen bei Freiburg.
Und: Es wird nicht bei zwei Störchen bleiben – wie seit dieser Woche die dauerhafte Sitzposition im Nest verrät. „Die Brützeit ist in der Regel von März bis Juni und beträgt um die 32 Tage“, erklärt Günther. Es wird also bald einen weiteren neuen gefiederten „Bühler Bürger“ geben.
Insgesamt befinden sich in Bühl und seinen Stadtteilen acht Storchennester. Neben jenem auf dem Kirch- und Markplatz gibt es eines in Oberweier, Balzhofen und Oberbruch sowie jeweils zwei in Moos und Weitenung.
Seltene gefiederte Gäste: Es sind die ersten Störche in der Bühler Innenstadt seit 1966. Foto: Oliver Braxmeier