OB Schnurr: „Startschuss für Großes“
Wie kann Digitalisierung in Unternehmen und für die Bürger vor Ort nützlich sein? Das wollen die Stadt Bühl, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH (TRK GmbH) mit ihrem Leuchtturmprojekt „Regionales Mittlerer-OberRhein Digital Ecosystem“, kurz RegioMORE, aufzeigen. In der vergangenen Woche hat dieses Vorhaben sowie zwei weitere Leuchtturmprojekte der TechnologieRegion Karlsruhe eine millionenschwere Förderzusage erhalten: Durch die Auszeichnung beim Wettbewerb RegioWIN 2030 des Landes Baden-Württemberg erhalten die drei Leuchtturmprojekte in der TechnologieRegion Karlsruhe eine Förderung in Höhe von zusammen 19 Millionen Euro.
„Für uns ist das ein Startschuss für alles, was noch kommt. Wir versprechen uns hier Großes“, betont Bühls Oberbürgermeister Hubert Schnurr. In der ehemaligen Montagehalle von USM U. Schärer Söhne GmbH in der Bühler Siemensstraße soll nun ein digitales Innovationszentrum entstehen, indem die Stadt Bühl, das Karlsruher Institut für Technologie und die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH ein regionales „Digital Ecosystem“ schaffen wollen, das die lokale Wirtschaft, Wissenschaft und die Kommune(n) lückenlos vernetzt. „Der Aufbau des Innovationszentrums RegioMORE ist für die Umsetzung unserer Regionalentwicklungsstrategie mit den Schwerpunkten Innovation und Wettbewerbsfähigkeit ein zentraler Bestandteil. Davon wird Bühl, die Wirtschaftsregion Mittelbaden und die gesamte TechnologieRegion Karlsruhe profitieren“, freut sich TRK-Geschäftsführer Jochen Ehlgötz.
„Der Grundgedanke von RegioMORE ist, ein regionales Public-Private-Partnership-Modell zu initialisieren, das Bürgern und mittelständischen Unternehmen Digitalisierungsinhalte vermittelt und Digitalisierungsaktivitäten freisetzt“, erklärt KIT-Professorin Jivka Ovtcharova. In dem digitalen Innovationszentrum bei USM soll die nötige Infrastruktur für RegioMORE geschaffen werden, um dort zu experimentieren, neue Technologien und Geschäftsmodelle zu entwickeln und auszuprobieren, gemeinsam zu denken, sich auszutauschen und letztlich Bühl und die Region als Wirtschaftsstandort zu stärken, indem das Wissen zeitnah in der regionalen Wirtschaft umgesetzt wird.
In diesem offenen Raum der Begegnung von Wissenschaft und Unternehmertum, unterstützt von der öffentlichen Hand, sollen auf diese Weise Mehrwerte und Synergien für alle Beteiligten entstehen, letztlich auch für die Bürger. Im Innovationszentrum sollen unter anderem Präsentationsflächen und digitale Angebote für Aus- und Weiterbildungen entstehen. Außerdem ist ein Coworking-Space geplant – eine Entwicklung im Bereich „neue Arbeitsformen“, bei der beispielsweise Freiberufler oder kleinere Startups in meist größeren Räumen arbeiten und so im besten Fall voneinander profitieren können. „Unsere Halle hat es verdient, hier eine Idee zu entwickeln“, meint USM-Geschäftsführer Bernd Wagner. Seiner Ansicht nach benötigt es neben der Fantasie von Wissenschaft, Unternehmern und Politik auch Mut, „solch eine Geschichte zu beginnen und umzusetzen“.
Kernthemen des geplanten Zentrums sollen die E-Mobilität, die Industrie 4.0 und eine Plattform für cybersichere Virtualität und Kommunikation sein. Zu den Schwerpunkten gehören die digitale Bildung und Qualifikation für verschiedene Zielgruppen, Experimentierräume, „Business Corners“ für Unternehmer und eine „Entertainment Lounge“ mit Holodeck – das ist ein Raum, der mittels holografischer Projektion Simulationen und virtuelle Welten erzeugt.
„Das in Bühl entstehende Innovationszentrum gibt uns die einmalige Chance, die Digitalisierung gemeinsam mit den Bürgern zu gestalten und unsere Strategie der digitalen Teilhabe für Alle erlebbar zu machen“, macht der städtische Digitalisierungsbeauftragter Eduard Itrich deutlich. Neben den Bürgern soll das Innovationszentrum insbesondere auch für Firmen Vorteile bieten. „Zahlreiche Unternehmen aus Bühl beziehungsweise der Region konnten bereits für das Projekt gewonnen werden, nach der erfolgreichen Förderzusage haben zuletzt weitere Firmen ihr Interesse an RegioMORE bei uns bekundet“, informiert die Bühler Wirtschaftsförderin Corina Bergmaier. In den nächsten Monaten wird laut Bergmaier nun die finale Antragsstellung ausgearbeitet, damit die Fördergelder zu Beginn des kommenden Jahres fließen können. „Sobald es die Corona-Situation wieder zulässt, wollen wir Workshops mit den verschiedenen Zielgruppen anbieten, um gemeinsam mit allen Beteiligten an der Digitalisierungsstrategie für die hiesige Region zu arbeiten und um ihnen die verschiedenen virtuellen Realitäten erlebbar zu machen“, so Bergmaier.
Weitere Informationen finden Interessierte im Internet unter www.buehl.de/regiomore.