„Nachhaltigkeit hat viele Facetten“
Klimaschutz wird in Bühl schon lange großgeschrieben: Während die Stadt beispielsweise seit mehr als 25 Jahren Mitglied im Klima-Bündnis ist, hat die Verwaltung in diesem Jahr mit der Einrichtung des Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsfonds einen weiteren Schritt Richtung nachhaltige Stadt vollzogen.
Zu diesem Zweck werden insgesamt 150.000 Euro jährlich in den Haushalt eingestellt. Dadurch sollen insbesondere Bürgerprojekte gefördert und klimafreundliches Engagement gewürdigt werden – 2021 über den erstmals ausgelobten Klimaschutzpreis sowie über Nachhaltigkeitszuschüsse, mit denen innovative und nachhaltige Projekte unterstützt werden.
Bewerbungen noch bis bis 30. Juni möglich
Noch bis zum 30. Juni haben Bühler Bürger die Möglichkeit, sich dafür zu bewerben. „Eine große Wirkung lässt sich nur erzielen, wenn es im Kleinen funktioniert: Die globale Herausforderung des Klimawandels muss deshalb auch auf kommunaler Ebene bewältigt werden“, betont Bühls Klimaschutzmanager Martin Thiele.
Beim Klimaschutzpreis werden modellhafte Projekte ausgezeichnet, die in den vergangenen drei Jahren realisiert worden sind und direkt oder indirekt zur Reduzierung von Treibhausgasen beigetragen haben. Den Gewinnern winken bis zu 2.500 Euro, insgesamt vergibt die Jury, der Klimabeirat der Stadt Bühl, fünf Preise.
Darüber hinaus wird es per Online-Abstimmung einen ebenfalls mit 2.500 Euro dotierten Publikumspreis geben – eine ganz besondere Anerkennung, da dieser von den Bürgern selbst gewählt wird. Jede zulässige Bewerbung wird außerdem mit einem Anerkennungspreis von 100 Euro belohnt.
Obendrein vergibt die Stadtverwaltung neben dem Klimaschutzpreis in diesem Jahr erstmals sogenannte Nachhaltigkeitszuschüsse für Projekte der Bühler Zivilgesellschaft – mit einer Fördersumme von bis 15.000 Euro und 50 Prozent der Gesamtkosten (80 Prozent bei Kooperationsmaßnahmen).
Unterstützt werden Projekte und Maßnahmen, die noch nicht begonnen worden sind, innerhalb von drei Jahren umgesetzt werden und die einen direkten Bezug zu einem der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung haben. Diese Ziele haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen mit der Agenda 2030 für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung der Weltgemeinschaft verabschiedet.
Projekte können unterschiedlicher Natur sein
„Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Die 17 Ziele der Vereinten Nationen versuchen dabei sämtliche Aspekte des Lebens für eine nachhaltige Zukunft abzudecken“, erklärt Thiele. Somit können auch die förderfähigen Projekte ganz unterschiedlicher Natur sein.
Schulen könnten internationale Partnerschaften knüpfen, um sich über Fragen des Konsums auszutauschen (Ziel 17); dem Kulturverein würde die energetische Modernisierung des Vereinshauses ermöglicht werden (Ziel 7); das Selbstversorgernetzwerk könnte den Zuschuss für gemeinnützig genutztes Werkzeug erhalten (Ziel 12) und der Arbeitgeber für sein Programm zur Förderung der Geschlechtergleichheit (Ziel 5). „Ebenfalls förderfähig wären natürlich auch Anstrengungen von Bühlerinnen und Bühlern, die Ziele international umzusetzen“, teilt Thiele weiter mit.