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Fünf digitale Bausteine


In allen Bereichen des alltäglichen Lebens ziehen immer mehr digitale Prozesse ein: Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden Online-Unterricht hat auch die Städtische Schule für Musik und darstellende Kunst Bühl erkannt, dass die Digitalisierung auch vor ihrer Einrichtung keinen Halt macht. Musikschulleiter Bernhard Löffler hat die derzeitige Situation deshalb genutzt, um ein Digitalisierungskonzept für die Bühler Musikschule zu erstellen. „Das gemeinsame Musizieren und die Interaktion zwischen Lehrer und Schüler bleiben immer an erster Stelle. Wir verstehen die digitale Transformation als Ergänzung und Unterstützung zu unserem derzeitigen Angebot“, erklärt Löffler.

Das Digitalisierungskonzept der Bühler Musikschule basiert auf fünf Bausteinen. Ein Bereich betrifft die Verwaltung: Um Arbeitsprozesse zu vereinfachen und einen schnellen Zugriff auf alle schulinternen Daten zu haben, möchte Löffler die Verwaltung der Musikschule mit einer Kommunikations-App neu aufstellen. „Wenn wir digitale Verfahren angemessen einsetzen, bin ich davon überzeugt, dass wir durch diesen Prozess aber nicht nur auf Verwaltungsebene eine enorme Unterstützung erfahren werden, sondern insbesondere auch im Unterricht“, betont der Musikschulleiter. Neben den verschiedenen Präsenz-Formen spielen neue Online-Angebote nämlich zunehmend eine entscheidende Rolle.

So werden zusätzlich digitale Unterrichts-Tools, unter anderem in der Musiktheorie und Gehörbildung, verstärkt in den Musikunterricht einziehen. Um diese richtig einzusetzen und den Umgang mit den neuen Medien zu erleichtern, sind interne Fortbildungen der Musikschullehrkräfte geplant. Diese Fortbildungen können danach auch für Schüler angepasst als Workshops angeboten werden.

Als weiterer Baustein soll das Unterrichtsfach „Musik.Digital“ entstehen, das Schülern die Möglichkeit gibt, den Digitalen Arbeitsplatz oder digitale Produktionsumgebungen (Tonstudio) als eigenständiges Instrument zu begreifen. Ziel ist es, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der flexibel alle musikalischen analogen und digitalen Formen ihre Anwendung finden, sodass sich Schüler über Stil- und Instrumentengrenzen hinweg mit dem Digitalen Arbeitsplatz künstlerisch verwirklichen können.

Um Menschen zum Musizieren zu animieren, ist für Löffler zudem das Tablet beziehungsweise das Smartphone ein wichtiges „Instrument“. Mithilfe der mobilen Endgeräte, die als eigentliches Musikinstrument eingesetzt werden können, besteht die Möglichkeit, bei Schülern oder bei Lehrkräften einen kreativen Prozess zu entfachen. „Dabei könnte zunächst beispielsweise über eine App ein eigenes Musikstück komponiert werden, das anschließend selbst eingespielt wird. Dieser Prozess kann dann von einem medialen Musizieren in ein analoges Musizieren führen“, meint Löffler. 

Ein weiterer elementarer Baustein des Konzepts betrifft die „Digitale Performance“. „Es geht auch insbesondere darum, dass wir unsere Arbeit auf verschiedene Arten präsentieren“, sagt der Musikschulleiter. Mittlerweile sind das Streamen von Live-Auftritten bis zum modernen „Konzert-Design“ digitale Aufführungsformate, die im Live-Auftritt genauso wie in den sozialen Medien große Verbreitung finden. Zusätzlich könnte das Erstellen von Werbefilmen beziehungsweise Marketing-Trailern, wie sie die Bühler Musikschule bereits Ende des vergangenen Jahres präsentiert hat, ebenso erarbeitet oder als Unterrichtsformat angeboten werden.

Wlad Larkin hat seinen Schülern bereits während des Corona-Lockdowns digitalen Gitarrenunter-richt angeboten.

Wlad Larkin hat seinen Schülern bereits während des Corona-Lockdowns digitalen Gitarrenunterricht angeboten.

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Redakteur / Urheber
Stadt Bühl