RegioMORE: ein „Digital Innovation Hub“ zur Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit
Nachdem RegioMORE im April dieses Jahres gemeinsam mit zwei weiteren Leuchtturmprojekten der TechnologieRegion Karlsruhe eine millionenschwere Förderzusage erhalten hat, ging das Projekt nun in die nächste Runde: Im Rahmen eines von der Stadt Bühl organisierten Kick-Offs mit den Initiatoren, Mitgliedern des Kernteams und Projektpartnern wurde über den aktuellen Stand des Vorhabens informiert und die nächsten Schritte vorgestellt.
Das Interesse war groß: Mehr als 70 Unternehmen, Hochschulen, Schulen und andere Institutionen wie der Club d’affaires franco-allemand sowie die Volksbank Bühl und die Sparkasse Bühl nahmen an der Veranstaltung in der ehemaligen Montagehalle von USM U. Schärer Söhne in der Siemensstraße in Bühl teil. Dort soll auch das neue Innovationszentrum zur Entwicklung des regionalen digitalen Ecosystems entstehen.
„RegioMORE hat das Potenzial, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit in unserer Region nachhaltig zu stärken“, betonte Hubert Schnurr, Oberbürgermeister der Stadt Bühl. „Das Projekt ist gut für unsere Unternehmen und damit gut für künftige Beschäftigung sowie der Sicherung unseres Wohlstandes. Es ist gelebte Digitalisierung – hier wird etwas stattfinden, worüber andere nur reden. Deshalb freue ich mich, dass wir heute gewissermaßen ein virtuelles Band durchschneiden und mit der konkreten Umsetzung beginnen können.“ Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, freut sich, „dass mit RegioMORE das erste Leuchtturmprojekt der Regionalen Entwicklungsstrategie der TechnologieRegion Karlsruhe startbereit ist. Damit erhält der Süden der Region ein herausragendes Innovationszentrum, das über den Landeswettbewerb RegioWIN 2030 gefördert werden wird.“
Das Leuchtturmprojekt „Regionales Mittlerer-OberRhein Digital Ecosystem“ (RegioMORE) hat sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen und Organisationen in der Region dabei zu helfen, die vielfältigen Vorteile der Digitalisierung und das dadurch entstehende Ökosystem besser und gezielter für sich zu nutzen, sowie die Menschen, die hier leben, auf dieser spannenden Reise in das digitale Zeitalter mitzunehmen.
„Grundidee ist es, im Projekt die regionale Vielfalt – unsere spezifischen Kernwerte – gezielt zu fördern und durch das gemeinsame Engagement der Partner neue Produkte und Services mit regionalem Mehrwert – im Sinne innovativer Kernleistungen – zu entwickeln“, erklärt die Mit-Initiatorin des Projekts, Prof. Dr. Jivka Ovtcharova vom Karlsruhe Institute of Technology (KIT). „Wir wollen gemeinschaftliche Wertschöpfung über eine gemeinsame digitale Plattform sowie durch die Nutzung gemeinschaftlicher Infrastrukturen realisieren.“
Konkret gearbeitet werden soll an Lösungen rund um die Themen E-Mobilität (Elektromotore und Mobilität), Industrie 4.0 (Elektronik, Sensorik und Additive Fertigung) sowie IoT-Plattformen (Cybersecurity und Kommunikation). Als drei Säulen für mehr Innovation dienen der „Campus“, eine Plattform für digitale Weiterbildung, Training und Qualifikation, die „Sandbox“ – „Labore“, in denen neueste Technologien spielerisch getestet und in praxisgerechte Anwendungen umgesetzt werden – und der Bereich „Unternehmertum“. Er bietet plug&work-Arbeitsplätze, unter anderem für die schnellere und effizientere Entwicklung gemeinsamer Geschäftsmodelle, neuer Produkte und Dienstleistungen.
Im Rahmen von RegioMORE sollen neben der aktiven Einbindung von Unternehmen aller Größenordnungen auch Jugendliche, Familien und interessierte Bürger der Region angesprochen werden. Angedacht sind Tage der offenen Tür, Hackathons und Maker Days, die jungen experimentierfreudigen Nutzern den Umgang mit modernsten Technologien ermöglichen und interessierte Bürger auf den neuesten Stand der Technik bringen.
Der Digital Innovation Hub in Bühl soll damit für eine echte Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen sorgen – auch jenseits des Rheins. Geschaffen werden soll ein digitales Echtzeit-Abbild eines ganzen Wirtschafts- und Lebensraums in seiner regionalen Vielfalt und Spezialisierung. Gleichzeitig soll das neue regionale Ecosystem allen interessierten Bürgern aus der Region zugänglich gemacht werden – auch solchen, die sich mit neuen Technologien bisher schwer tun oder Berührungsängste haben.
RegioMORE wird federführend von der Stadt Bühl, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH (TRK) sowie USM U. Schärer Söhne GmbH als Gebäudeeigentümer und Kernteammitglied vorangetrieben. Gegenwärtig besteht der Kreis der beteiligten Partner aus rund 50 Unternehmen, Organisationen und Institutionen. Die millionenschwere Förderung kommt vom Land Baden-Württemberg und aus dem europäischen Fördertopf für regionale Entwicklung (EFRE) und ist zumindest bis 2026 vorgesehen. Ziel der Initiatoren ist es jedoch, auch darüber hinaus die langfristige Existenz des Zentrums wirtschaftlich abzusichern.