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Mobil sein und Kosten sparen


Um das Carsharing-Konzept, jederzeit und kostensparend mobil zu sein, vorzustellen, war Anja Orth, Geschäftsführerin von Stadtmobil Karlsruhe, auf Einladung der Stadt Bühl ins Bürgerhaus Neuer Markt gekommen. Sie zeigte auf, dass dieses Modell sowohl für Bürger als auch für Firmen und Behörden interessant ist.

Denn bei Stadtmobil Karlsruhe zahlt nur, wer tatsächlich Auto fährt. Um alles Weitere wie Anschaffung, Steuer, Versicherung, Wartung, Reparatur und Pflege kümmert sich der Anbieter. „Wenn all diese Kosten für ein eigenes Auto aufgebracht werden und es weniger als 10.000 Kilometer im Jahr gefahren wird, zahlt der Autobesitzer drauf“, rechnete Orth vor. „In diesem Fall wäre ein geteiltes Auto günstiger, bei dem sich auch die Kosten verteilen.“

Stadtmobil Karlsruhe verfügt über einen Fuhrpark aus 1.400 Autos mit 60 verschiedenen Fahrzeugtypen in 29 Städten. In Bühl als südlichstem Standort stehen drei Fahrzeuge, die derzeit von 23 Personen beziehungsweise Institutionen genutzt werden. „Es ist ganz einfach, Nutzer zu werden“, erläuterte Orth. „Man muss lediglich einen Nutzungsvertrag abschließen und einmalig 80 Euro bezahlen.“

Das gewünschte Fahrzeug kann dann telefonisch oder online gebucht werden. Es lässt sich für den reservierten Zeitraum mit der Zugangskarte, die man als Nutzer erhält, öffnen. Nach der Fahrt wird es wieder an den gleichen Platz zurückgestellt. Die Rechnung kommt monatlich. Berechnet werden nur die gebuchten Stunden, die gefahrenen Kilometer, ein Euro pro Buchung sowie eine geringe monatliche Gebühr von fünf bis sieben Euro.

Verschiedene Modelle stehen zur Auswahl

In Bühl hat man die Wahl zwischen einem Seat Ibiza, einem Seat Arona sowie einem Ford Focus Kombi. Der Nutzer hat zudem Zugriff auf weitere Modelle wie zum Beispiel einen Kleinbus in Baden-Baden und deutschlandweit auf die Fahrzeuge von anderen Carsharing-Anbietern zu deren Konditionen.

In der anschließenden Diskussion zwischen anwesenden Bürgern und Firmen- und Behördenvertretern kristallisierte sich heraus, für welche Nutzergruppen geteilte Autos vorteilhaft sein könnten, beispielsweise für Personen, die viele Strecken mit Rad oder ÖPNV zurücklegen, für Fahrer von E-Autos, für Familien und für Unternehmen, die nur ab und zu ein zusätzliches Auto benötigen. Auch für Geschäftsreisende, die weite Strecken mit der Bahn zurücklegen und vor Ort mit einem Pkw mobil sein wollen, könnte das Modell eine interessante Lösung darstellen.

Bürger aus Eisental wollten wissen, wie die Chancen stehen für ein geteiltes Auto in ihrem Ortsteil. Orth teilte mit, dass die bisherige Erfahrung in Ortsteilen anderer Städte zeigte, dass die Nachfrage gering war – das Auto wurde wieder abgezogen. Sollten sich in Eisental jedoch tatsächlich viele Interessenten finden und darlegen, dass die häufige Nutzung auf Dauer gewährleistet ist, wäre seitens Stadtmobil Karlsruhe die Bereitschaft für einen Versuch vorhanden.

Entwicklungspotenzial für Carsharing sieht Orth vor allem in der Kernstadt bei Behörden und Firmen. Wenn diese tagsüber Nutzer würden, könnte der Fuhrpark auch in Bühl, etwa mit einem E-Auto, aufgestockt werden.

Anja Orth und Ulrike Fessler-Ertl

Anja Orth (links), Geschäftsführerin von Stadtmobil Karlsruhe, und Ulrike Fessler-Ertl, Stationsmangerin, stellen das Carsharing-Konzept in Bühl vor.

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Redakteur / Urheber
Stadt Bühl