Lebensraum naturnaher Garten
Allein in Baden-Württemberg sind über 460 Wildbienenarten, in ganz Deutschland mehr als 565 Arten heimisch. Mehr als die Hälfte davon ist gefährdet oder vom Aussterben bedroht. „Den Rückgang der letzten Jahrzehnte belegen die Roten Listen“, erklärt Martin Andreas, Leiter des Referats Klima und Umwelt der Stadt Bühl. Als Hauptursachen sind der Mangel an geeigneten Nistplätzen sowie Nahrungspflanzen zu nennen. Dabei ist es laut Martin Andreas „ganz einfach die Biodiversität im eigenen Garten zu fördern, sodass sich die wilden Bienen und andere Bestäuber, wie beispielsweise Schmetterlinge, wohlfühlen. Naturnahe Gärten und auch Balkone sind wichtige Lebensräume für Wildbienen und leisten einen wichtigen Beitrag, die Biodiversität zu fördern“.
Das Referat Klima und Umwelt gibt ein paar Tipps und Hinweise für einen wildbienenfreundlichen Garten:
- Wildbienen sind auf ungefüllte Blütenpflanzen angewiesen, also Pflanzen, die Pollen und Nektar spenden.
- Die Blühzeit der Pflanzen sollte sich vom frühen Frühling bis in den späten Herbst erstrecken.
- Auf eine Vielfalt an heimischen Pflanzenarten mit unterschiedlichen Blütenformen ist zu achten.
- Verzicht auf Pestizide
- Flächen abschnittsweise mähen, sodass immer ein paar Blühpflanzen vorhanden sind.
- An heißen Sommertagen eine Schale mit Wasser anbieten und kleine Steine in die Schale legen – dies sind Landeplätze für wilde Bienen.
- Nistmöglichkeiten beziehungsweise Materiallager für den Bau der Nistzellen anbieten, etwa Sandhügel, offene Sand- oder Lehmböden, Trockenmauern, naturbelassene Böschungen, dickes morsches Totholz, ein mit Naturstein eingefasstes Kräuterbeet, nach der Blüte Stauden anschneiden und im Garten stehen lassen.
- Wer aus seinem Garten eine Wildbienen-Oase zaubern möchte, kann nachhelfen und beim „Deutschland summt!“-Pflanzwettbewerb 2023 teilnehmen: Infos, Teilnahmebedingungen und Anmeldung zum Wettbewerb unter www.wir-tun-was-fuer-bienen.de.
Bei Fragen zum Wildbienenschutz und der Biodiversitätsförderung in Garten oder Balkon steht Lisa Mulyk gerne zur Verfügung, Telefon (0 72 23) 9 35-3 22, E-Mail l.mulyk.stadt(at)buehl.de.
Wildbienen sind auf Pflanzen angewiesen, die Pollen und Nektar spenden.