Den fairen Handel lokal fördern
Die Stadt Bühl darf auch in diesem und im kommenden Jahr den Titel Fairtrade-Stadt tragen. Der gemeinnützige Verein Fairtrade Deutschland hat die Auszeichnung bestätigt. Durch die Rezertifizierung kann sich die Stadt Bühl mit ihrer Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt weiterhin dafür einsetzen, den fairen Handel lokal zu fördern. Übergeordnetes Ziel ist es dabei, die Menschen und den Einzelhandel für das Thema zu sensibilisieren.
Dafür hat die Steuerungsgruppe auch wieder ein Programm aufgelegt. Nachdem zuletzt im Mai ein Vortrag zur Kakaoproduktion gut besucht und der Wochenmarktstand mit Fairtrade-Produkten zum Muttertag viel Resonanz gebracht hat, folgen im weiteren Jahresverlauf Veranstaltungen, die das diesjährige Motto der Fairtrade-Woche "Fair, und kein Grad mehr" aufgreifen. Zudem möchte man mit Ständen und Aktionen präsent sein. So auch an diesem Samstag bei der Fußballmesse Baden im Bürgerhaus Neuer Markt, wo Vereine und Vereinsmitglieder zu mehr Fairtrade und Nachhaltigkeit animiert werden sollen, etwa bei der Beschaffung von Trikots und Bällen.
Im Rahmen der diesjährigen Nachhaltigkeitstage vom 15. September bis 8. Oktober bringt eine Fairtrade-Stadtrallye mit Gewinnspiel die Themen Fairtrade und Klimagerechtigkeit auf die Agenda. Teilnehmende lösen an acht Standorten Rätsel, holen sich einen Stempel ab, füllen damit die Stadtrallye-Stempelkarte vom Flyer der Nachhaltigkeitstage aus und nehmen am Gewinnspiel zu Preisen der Fairtrade-Partner teil. Zum Abschluss der Nachhaltigkeitstage findet am 5. Oktober, 18:00 Uhr, zudem eine Buchvorstellung statt. "Auf dem Weg zur Klimagerechtigkeit - Im Bündnis mit dem Globalen Süden Widerstände überwinden" lautet das im Mai erschienene Buch von Ulrich Brasche. Der Ökonom und Professor an der Technischen Hochschule Brandenburg wird das Buch im Friedrichsbau vorstellen und darüber diskutieren.
Eine Einbindung erfährt das Thema Fairtrade auch in kommunale Großveranstaltungen wie Zwetschgenfest und Bauernmarkt, etwa durch das faire Frühstück des Weltladens im Rahmen des Bauernmarkts. In diesem Jahr möchte Monika Krippl, laut Wolfgang Jokerst Impulsgeberin und wichtigster Partner der Stadt, dabei erstmals auch Waren vor Ort verkaufen.
In der weiteren Ausrichtung möchte der Bürgermeister das Thema Fairtrade in der Stadtverwaltung noch stärker strukturell verankern. Dabei geht es ihm um eine nachhaltige und faire Beschaffung sowie um nachhaltige städtische Veranstaltungen. Enger verzahnen würde Jokerst den fairen Handel auch gerne mit den Schulen - mit Info-Veranstaltungen für die Klassen oder der Besichtigung des Weltladens in der Eisenbahnstraße. Als Vorbild dient hier zum Beispiel das faire regionale Frühstück an der Bachschlossschule. Auch die Vereine nimmt Wolfgang Jokerst ins Blickfeld, sei es über Bildungsangebote oder Infoveranstaltungen zum Thema fairer Handel oder das Ausschenken fair gehandelten Kaffees.
Der Bürgermeister sieht alle Beteiligten auch unter dem Gesichtspunkt der Klimagerechtigkeit in der Verantwortung: "Bislang leiden vor allem jene Länder und Bevölkerungsgruppen am stärksten unter den Folgen der Klimaerwärmung, die am wenigsten dazu beitragen und in der Vergangenheit dazu beigetragen haben", erklärt Jokerst. Besonders betroffen seien die Menschen in den Entwicklungsländern. Fairer Handel bedeute auch Klimagerechtigkeit. "Ich kann auch so einkaufen, dass ich etwas gegen den Klimawandel und seine Auswirkungen unternehme", betont der Bürgermeister.