Geschichte

Geschichte des Weinortes Eisental

Die drei Orte Eisental, Affental und Müllenbach waren bis 1824 zur Vogtei Müllenbach zusammengeschlossen. Die Hälfte der Bevölkerung lebte aber – bei steigender Tendenz – in Eisental, sodass im frühen 19. Jahrhundert die Entscheidung fiel, im Ortsteil Eisental das kommunale und kirchliche Zentrum einzurichten. Eisental gehörte zur Markgrafschaft Baden-Baden und zählte zum Steinbacher Stab, der zusammen mit dem Sinzheimer Stab das Amt Steinbach bildete. Seit dessen Aufhebung am 11. November 1819 zählt Eisental zum Amtsbezirk Bühl.

Müllenbach

Müllenbach ist der älteste der drei Ortsteile und wurde 1070/92 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In Müllenbach existierte vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert ein Hofgut, das nach seiner Lage im Gewann Hub auch Hubhof genannt wurde. Überliefert ist auch der Name Müllenhof. Das Hofgut gehörte zum Stift Seltz, welches wiederum zur kurfürstlich-geistlichen Administration Heidelberg zählte. Im frühen 19. Jahrhundert dürfte das Gut in Privatbesitz übergegangen sein. Trotz der Erbauung der Rokokokapelle 1752 und der Bemühungen, geregelten Schulunterricht in Privathäusern abzuhalten, musste Müllenbach 1824 die Vorherrschaft über die drei Rebgemeinden an Eisental abtreten.

Affental

Die früheste Erwähnung Affentals datiert aus dem frühen 14. Jahrhundert. Im Ort befanden sich drei Rebhöfe, von denen zwei dem Kloster Lichtental und einer der markgräflichen Herrschaft gehörten. Alle drei Höfe gingen 1809/10 in Privatbesitz über. 1754 erhielt der Ort eine eigene Kapelle. Das 1715 erbaute Gasthaus „Zum Auerhahn“ ist das älteste im Ort. Rauschende Familien- und Vereinsfeste fanden hier statt, im Saal gab es auch Theateraufführungen. Der „Auerhahn“ blickt auf eine wechselvolle Vergangenheit zurück und ist bis heute überregional bekannt.


Eisental

Eisental ist der jüngste der drei Reborte. Er ist seit Mitte des 16. Jahrhunderts aktenkundlich belegt und dürfte seit dem späten 17. Jahrhundert eine eigene Kapelle gehabt haben. Der kleine Holzbau wurde 1787 durch einen Neubau des Rastatter Hofarchitekten Franz Ignatz Krohmer ersetzt. 1828 erhielt Eisental durch die großzügige Stiftung des Rastatter Bilderhändlers Nikolaus Pauli die Möglichkeit, eine eigene Kirche zu errichten. Architekt war Johann Ludwig Weinbrenner. Mit der Erbauung des Schul- und Rathauses durch Major Vierordt übernahm Eisental die Vorherrschaft der Vogtei Müllenbach.