Geschichte

Mit seiner von jeher besonders kleinen Gemarkung liegt das bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert hufeisenförmig gebildete Dorf Oberweier am Sandbach zwischen dem Hägenich und Vimbuch. Seine erste Erwähnung als „Oberwilre“ datiert aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. „Wilre“ bedeutet „Weiler“, „ober“ bezieht sich wahrscheinlich auf das südlich gelegene Vimbuch.  Im dreißigjährigen Krieg wurde Oberweier fast vollständig zerstört, im Spanischen Erbfolgekrieg (1703) brannte es nieder. Das Dorf gehörte zum Territorium des Schwarzacher Klosters und innerhalb dessen bis zur Säkularisation zum Vimbucher Stab. Ab dem 15. Jahrhundert beanspruchten die Markgrafen von Baden die Landesherrschaft und später auch die Landeshoheit. Die Gemeinde war mit Eigentumsrechten am Waldhägenich beteiligt und hatte Anteil am Viehbetrieb im angrenzenden „Stöckig“ sowie in den Windecker Waldungen. Sie gehörte zum Kirchspiel von Vimbuch, eine Kapelle wurde 1717/1718 gebaut. Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich die Bevölkerung von den erwähnten Schicksalsschlägen weitgehend erholt: Die Einwohnerzahl stieg auf rund 160 Personen. Die Oberweierer lebten vorrangig von der Viehzucht.