Zwetschgenstadt Bühl

Bühl ist seit jeher die Heimat der Zwetschge – und seit dem 1. Januar 2023 auch offiziell Zwetschgenstadt. Diese kommunale Zusatzbezeichnung wurde der Stadt durch die Landesregierung zugesprochen. „Ich freue mich sehr, dass uns dieser Titel, der seit Jahrzehnten ganz selbstverständlich in vielen Bereichen unseres Alltags zu unserem Wortschatz und Sprachgebrauch gehört, vom Land Baden-Württemberg verliehen wurde“, sagt Oberbürgermeister Hubert Schnurr. Bühl sei Zwetschgenstadt – „nicht nur in den Köpfen und Herzen der Bühler Bürgerinnen und Bürger, sondern auch weit darüber hinaus“.

Oberbürgermeister Hubert Schnurr und Mitarbeiter des Stadtbauhofs

Eigenes Logo

Und das wird jetzt auch gezeigt: Neben den neuen Ortstafeln, die seit dem Jahreswechsel 2023 den Zusatztitel tragen, wurde auch ein Zwetschgenstadt-Logo aufgelegt. Das Logo soll dazu beitragen, die Zwetschgenstadt zu einer Marke zu entwickeln. Deshalb soll es auch großflächig Verwendung finden – ob im Einzelhandel, der Hotellerie oder Gastronomie, ob auf Produkten, Flyern, Speisekarten oder Webseiten.

Für dieses gemeinsame Stadtmarketing wird das Logo auf Anfrage an presse(at)buehl.de durch das städtische Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt. Des Weiteren ist vorgesehen, eine eigene Reihe an Geschenk- und Souvenirartikeln aufzulegen, und auch städtische Präsente könnte das neue Logo zieren.

Zu sehen ist es auch auf den offiziellen Zwetschgenstadt-Postkarten. Die ausgewählten Motive sind das Ergebnis eines Fotowettbewerbs. Die Postkarten liegen im Bürgerbüro im Rathaus 2 aus.

Logo Zwetschgenstadt Bühl


Die Zwetschge steigt auf

Und auch in der Luft macht die Zwetschgenstadt künftig auf sich aufmerksam. Dafür wurde eine Ballonhülle angeschafft mit dem Schriftzug „Bühl Die Zwetschgenstadt“ von Heinz Wendling, der seinen Ursprung bereits im Jahr 2008 hat – für einen seiner Zwetschgenkalender hatte der lokale Künstler damals ebenfalls einen Heißluftballon gezeichnet. Erstmals stieg der Zwetschgenstadt-Ballon im Rahmen des Zwetschgenfests 2023 auf.

Zwetschgenstadt-Ballon

Zwetschgenfest seit 1927

Alljährlich erinnert das Zwetschgenfest daran, welch besonderen Stellenwert die Zwetschge in der Vergangenheit für Bühl hatte. Rund um das zweite Septemberwochenende steht im Stadtzentrum alles im Zeichen des Großevents: Fünf Tage lang wird dann die süße blaue Frucht gefeiert, die Bühl einst als Obstbauregion bekannt machte. Unter anderem einer der attraktivsten Vergnügungsparks des Landes sowie Live-Musik auf drei Bühnen im Festzelt, im Weindorf und im Stadtgarten laden zum Verweilen in der Innenstadt ein. Eine Säule des Zwetschgenfests ist der traditionelle Festumzug am Sonntagnachmittag. Fanfaren und Musikkapellen begleiten dabei den Festwagen der Zwetschgenkönigin. Das Traditionsfest lockt Jahr für Jahr zehntausende an Besuchern nach Bühl. Die Bühler Zwetschge wird selbstredend in verschiedenen kulinarischen Variationen angeboten.


„Siegeszug“ der Bühler Frühzwetschge

Bühler FrühzwetschgeErstmals entdeckt wurde die Bühler Frühzwetschge um 1840 im Ortsteil Kappelwindeck. Bedingt durch das milde Klima, gedieh die Zwetschge hervorragend und trat bald darauf ihren „Siegeszug“ an: Fast hundert Jahre behauptete sie ihren Platz auf den großen Märkten im Ruhrgebiet, im Rheinland, in Hamburg und Berlin. Auch im Ausland wurde die „Bühler“ bekannt. Die Zwetschgenproduktion entwickelte sich schnell zu einer der Haupteinnahmequellen Bühler Bürger. Auch heute begegnet man in Bühl den Zwetschgen noch überall, sei es in Form von Zwetschgenkuchen, Zwetschgenmus, Zwetschgenknödeln, Marmelade oder in hochprozentiger Form als Zwetschgenwasser – die Frucht ist aus Bühler Küchen, Backstuben und Brennereien nicht mehr wegzudenken.

Zur Zwetschgenstadt ernannt

Seit dem 1. Januar 2023 darf sich die Stadt Bühl auch offiziell Zwetschgenstadt nennen. Die Landesregierung genehmigte den entsprechenden Antrag der Stadt zum Führen dieser kommunalen Zusatzbezeichnung im Dezember 2022. Bei der feierlichen Übergabe im Landtag betonte Innenminister Thomas Strobl: „Kommunalrechtliche Zusatzbezeichnungen stärken die Identität und das Zusammengehörigkeitsgefühl vor Ort.“ Bühl sei hierfür ein besonders eindrucksvolles Beispiel. Denn nachdem das für die Zusatzbezeichnung erforderliche Quorum von drei Viertel der Stimmen aller Mitglieder im Gemeinderat Ende Juni 2022 noch verfehlt worden war, hatte die Bühler Bürgerschaft unter dem Motto „Ohne Quetsch fehlt ebb‘s!“ umgehend ein Bürgerbegehren für ihre Zwetschgenstadt initiiert. Dies nahm der Gemeinderat Ende Oktober 2022 zum Anlass, die Beantragung für die Bezeichnung einstimmig zu beschließen. 
Übergabe Urkunde Zwetschgenstadt

Überdimensionale Kunst-Zwetschgen

Beim Zwetschgenfest 2023 wurde die süße blaue Frucht auch künstlerisch in Szene gesetzt. Rund 30 Bühler Betriebe, Einzelhändler, Schulen und Dienstleister stellten ihre überdimensionalen Kunstharz-Zwetschgen für eine Ausstellung in der Bühler Sparkasse zur Verfügung. Nach einem Zwetschgenstadt-Aufruf der Stadt waren diese als weiße Rohlinge bestellt und anschließend nach individuellen Wünschen und Ideen gestaltet worden. Nun schmücken sie wieder ein Geschäft oder eine Einrichtung und damit die Stadt.

Die Kunst-Zwetschgen